Rathaus

Baugeschichte

Bau des Vorderen Ratsstubenbaus 1504–1514.  1535–1536 Bau der Hinteren Kanzlei, 1609–1612 Erweiterung um die Vordere Kanzlei, 1899–1904 Vergrösserung auf hinzu gekauften Grundstücken links und rechts (mit Turmbau), Abbruch des Hintergebäudes und Neubau des Grossratssaales sowie des Staatsarchivs an der Martinsgasse.

Beschreibung

Das wenige Jahre nach dem Beitritt Basels zur Eidgenossenschaft teilweise neu erbaute Rathaus ist ein Wahrzeichen im Zentrum der Stadt. Der Kernbau (Mittelteil mit den drei Arkaden) folgt dem Typus italienischer Kommunalpaläste mit einer offenen Erdgeschosshalle und einer Ratsstube darüber. Hinter dem Hof befand sich bis zum Ende des 19. Jh. das spätmittelalterliche Hinterhaus mit weiteren Ratsstuben und dem Grossratsaal, dessen Wände von Hans Holbein d. J. bemalt worden waren. Bei den Erweiterungen im frühen 17. Jh. erhielt das Rathaus ein neues Gesicht durch die Fassadenmalereien Hans Bocks.
Nach der Vergrösserung des Marktplatzes kurz vor 1900 verschafften der Kanzleianbau links und die Errichtung des Turms rechts dem Gebäude eine gesteigerte städtebauliche Präsenz. Die Bauten nach Entwürfen des Büros E. Vischer & Fueter passten sich dem Stil des Vorhandenen an und interpretierten ihn neu.
Im Inneren sind insbesondere im Vorderhaus Ausstattungen aus Spätgotik und Renaissance erhalten; der Grossratssaal von 1904 ist mit seiner Möblierung und den Wandgemälden ebenfalls vollständig bewahrt worden.

Verfasser: Martin Möhle

Eckdaten

AdresseMarktplatz 1, heute 9
Platter Nr.2065
Platter 1610Richthaus, Cantzly darnebendt
Quartier 1862VI
Hausnr. bis 18621611
Adressbuch 1862Staat. Joh. Krug-Meyer, Staatsarchivar.
Baudatum1504–1514
BauherrschaftRat der Stadt
BaumeisterStadtwerkmeister Jörg Rouber (1504–1514), E. Vischer & Fueter (1899–1904)

Weitere Informationen

LiteraturMartin Möhle: Das Rathaus in Basel (Schweizerische Kunstführer GSK). Bern 2014.
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