„In die Ferne möcht’ich ziehen“

Am vierten Konzert der Reihe „Basel komponiert“ stellten Maya Boog (Sopran) und Simone Keller (Klavier) Werke von Walter Courvoisier (1875-1931) und seinen Schülern Albert Moeschinger (1897-1985), Heinrich Sutermeister (1910-1995) und Hans Haug (1900-1967) vor. Walter Courvoisier wurde in Riehen als Sohn eines Arztes geboren und sollte zunächst Chirurg werden. Während seines Studiums der Medizin in Basel zog es ihn aber mehr zur Musik hin. So überzeugte sein Mentor Hans Huber den Vater Courvoisiers davon, ihn seinen Weg frei wählen zu lassen.
Courvoisier studierte in München und blieb dort als Komponist und Kompositionslehrer. Im Münchner Musikleben des frühen 20. Jahrhunderts wurde er eine zentrale Figur. Er trat vor allem mit seinen freisinnigen Liedern und der Oper „Lancelot und Elaine“ hervor. Die im Klingental aufgeführten Lieder und Klavierwerke zeigten eine eigenständige spätromantisch-impressionistische Tonsprache. Drei in Basel aufgewachsene Musiker zogen zu ihm nach München, um sich von ihm zu Komponisten ausbilden zu lassen: Albert Moeschinger, Heinrich Sutermeister und Hans Haug.
Alle pflegten in ihrem Schaffen ganz unterschiedliche Stile, obwohl sie den gleichen Lehrer hatten. Von Moeschinger, dem Experimentator, der mit Paul Sacher zusammen arbeitete, erklangen am Konzertabend chansonartige Lieder. Heinrich Sutermeister der Schöpfer der grossen Literaturopern, ursprünglich Romanist und Germanist mit einem starken Interesse für das Theater war im Konzert im Klingental mit seiner romantisch klassizistischen Sonatine für Klavier vertreten. Und Hans Haug schuf unter anderem populäre einfache Musik wie die Lieder zum Theaterstück „Gilberte de Courgenay“, die im Konzert erklangen und von Maya Boog überzeugend und lebendig aufgeführt wurden.

 
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