Das Klostergebäude –
Über 700 Jahre Geschichte

Das Kloster Klingental wurde im Jahre 1274 von zwölf Dominikanerinnen gegründet. Es ist nach seinem Gönner, dem Ritter und Minnesänger Walter von Klingen, benannt. Kleinbasel hatte sich zu jenem Zeitpunkt dank dem Bau der Basler Rheinbrücke 1225 zu einem prosperierenden Stadtteil entwickelt, in dem sich viele Handwerker und Gewerbetreibende niederliessen.

Das Kleine Klingental, das heutige Museumsgebäude, ist der Gründungsbau des Klosters. Dieser wurde an die Stadtmauer angebaut und beinhaltete alle für das Gemeinschaftsleben notwendigen Räumlichkeiten wie Kapelle, Versammlungsräume, Schlafsaal, Speisesaal und Küche.

Vom Kleinen Klingental aus leiteten und koordinierten die Nonnen den Bau des Grossen Klingentals, das zum grössten von zehn grossen Basler Klöstern werden sollte. In den besten Zeiten lebten 52 Nonnen im Konvent. Die Nonnen waren der Klausur, dem Stillschweigen und dem Gebet zur Ehre Gottes und zum Heil der Welt verpflichtet – und wurden für ihre Gebete und Fürbitten grosszügig unterstützt. Nach dem Umzug der Nonnen vom Kleinen ins Grosse Klingental liessen sich im Gründungsbau Laienbrüder nieder, die als Handwerker und Verwalter im Dienst des Klosters standen.

Das Koster wurde im 16. Jahrhundert im Zuge der Reformation aufgehoben. 1860 mussten die Wohngebäude des Klosters dem Bau der Kaserne weichen. Übrig blieben einzig die Kirche und das Kleine Klingental. 1937 bis 1939 wurde das Kleine Klingental umfassend restauriert und ist seither Sitz des Museums und der Basler Denkmalpflege. 

 
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Klingentalkloster und Unteres Kleinbasel, Ausschnitt aus Panorama von Anton Winterlin, 1856. Archiv Kantonale Denkmalpflege Basel-Stadt.